Kaminholz selber gewinnen. Brennholz-Anbau.

Gestapeltes KaminholzIm Garten kann man ein paar Holzscheite immer gebrauchen.

Hier will ich der Frage nachgehen, ob es in einem etwas größeren Eigenheimgrundstück möglich ist Kaminholz selber anzubauen. Bei mir besteht ein Teil des Gartengeländes beispielsweise aus einem sehr steilen Hang, den ich derzeit testweise für eine kleine „Holzplantage“ nutze. Natürlich wird man mit einem Miniaturforst den heimischen Kamin nur teilweise mit Brennmaterial versorgen können.

Man kann allerdings darüber nachdenken, ob Gartenbäume und Großsträucher für den Kleinbedarf mit vorbedacht so genutzt werden, dass man sie von Zeit zu Zeit hart zurückgesetzt und das anfallende Holz für Ofen oder Lagerfeuer verwendet. Diese Form der Nutzung des ist aus der Niederwaldwirtschaft bekannt: Man lässt ein Gehölz jeweils 5 bis 7 Jahre treiben und setzt es dann ab, auf dass Holz erneut 7 Jahr lang nachwächst. Nach meinen Erfahrungen funktioniert das so, dass ich sagen kann, wer im Grundstück ungenutzte Flächen oder Hangflächen hat, der kann durchaus Plantagenholz anbauen und so aller 7 Jahre sein eigenes Brennholz schlagen. Dazu bräuchte er 7 Bäume.

Als Brennholz eignen sich Harthölzer am besten. Buche oder Eiche wären ideal, doch sie wachsen recht langsam und scheiden deshalb als Plantagenholz aus.
Nadelhölzer wie Rotfichte, Tanne oder Kiefer wären möglich, doch nicht jeder Ofen verträgt das Harz und sie schlagen nach starkem Rückschnitt nicht mehr aus. Für die eigene Holzplantage sollte man besser Gehölze verwenden, welche wie bei der so genannten  Niederwaldwirtschaft  stockausschlagfähige Baumarten umfasst.

Es eignen sich dazu vorzugsweise Laubholzarten, welche alle paar Jahre zurückgeschnitten werden können und wieder kräftig austreiben. Für den Garten empfehle ich neben der Birke (Betula pendula) die heimische Esche (Fraxinus excelsior) und vor allem Robinien (Robinia pseudoacacia).

Robinie, mein Favorit als Selbstversorger-Kaminholz

Zwar werden die Robinien (auch Falsche Akazien) oft gescholten, weil sie nicht als heimische Gehölze gelten und in der Natur ansässige Baumarten aggressiv verdrängen.Doch ich schreibe hier von einer Holzplantage im Garten oder im Hausgrundstück, und dieses befindet sich in der Regel nicht in reiner Naturlandschaft, sondern in einer Kulturlandschaft, wo sowieso jeder Quadratmeter vom Menschen gepflegte Natur ist, sei es der Feldrain oder der Wald – da gibt’s halt nichts Natürliches mehr.

Robinien sind wüchsige Harthölzer und Ziergehölze für Park- oder Gartenanlagen, die zur Zeit der Romantik viel in Parkanlagen gepflanzt wurden. Wenn ich hier die Falschen Akazien favorisiere, dann hat das mehrere Gründe. Sie sind ein Hartholz und haben damit einen hohen Heizwert. Für Selbstversorger ist es sicher auch interessant, dass die Blüten des besagten Gehölzes duften dabei bienenumschwärmt sind. Akazienhonig ist das Stichwort.

Neben den hier genannten ökonomischen Kalkulationen sei aber darauf hingewiesen dass die Bäume auch einen ästhetischen Wert besitzen, darüber habe ich schon im Zusammenhang mit der Gehölzbeschreibung geschrieben. Robinien wirken zum Beispiel durch den Kontrast ihres hellgrünes Blätterwerkes mit dem dunklen Stamm und Geäst. Doch interessant sind auch die hainartigen Pflanzungen der Robinien. Baumpflanzungen im Garten immer gediegener wirken, wenn nicht zu viel durcheinander gepflanzt wird. Besser ist es allemal, nur eine Art und Sorte einer Baumart zu pflanzen, weil dann eine hainartige Bepflanzung entsteht, die als Ganzes wiederum eine besondere Atmosphäre entstehen lässt.

So folgt nun mein Vorschlag, das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden. Pflanze einen kleinen Robinienhain! Dabei kann man nun die Ästhetik der Holzplantage gestalterisch steigern, indem man die „Goldblattrobinie“ (Bild) pflanzt. Lediglich ist hier darauf zu achten, dass dann beim Auf-Stock-setzten (Rückschnitt) oberhalb der Veredlungsstelle, bzw. in Baumkronenhöhe gesägt wird.

 

Sieben Jahre alte Robinie

 

Sieben Jahre alte Robinie

 

Gute Idee für dein Gartenhaus?

 

Gute Idee für dein Gartenhaus?

 

Robinia pseudoacacia - malerische Bäume

 

Robinia pseudoacacia – maleris…

Es gibt, wie schon erwähnt, eine ganze Menge an Laubgehölzen, welche man zum Holzschnitt verwenden kann. Im Garten, in der Stadt oder bei Flächen, die nahe am Nachbargrundstück stehen, ist es oft problematisch, wenn die Bäume viel Laub abwerfen. Die Robinie hat im Vergleich zu anderen Laubbäumen relativ wenig Blattwerk. Außerdem verrottet das recht kleine Laub sehr schnell oder verschwindet im Gras, unter Bodendeckern und Gesträuch.

Weide, Birke und Lärche

Weiden, besonders Korbweiden, bringen viel Biomasse in kurzer Zeit, aber es ist kein besonders gutes Brennholz. Das gilt allerdings mit einer Einschränkung. Wer einen Küchenherd besitzt, der mit Holz gefeuert werden kann, der verwende in der warmen Jahreszeit weiche Holzarten zum Verbrennen, denn dann erwärmt sich das Zimmer nicht so stark.

Ein gutes Brennholz ist die Birke (Betula pendula). Selbst, wenn das Birkenholz kaum getrocknet ist, kann es verheizt werden. Auch die Birke kann man von Zeit zu Zeit auf Stock setzten. Nur muss der erste Schnitt im sehr jungen Alter des Baumes erfolgen, also gleich im August nach der Neupflanzung. Der Rückschnitt der Birken erfolgt nicht im Frühjahr sondern im Sommer. Das sind die Besonderheiten, welche bei der Birke unbedingt beachtet werden müssen.

Natürlich darf die europäische Lärche nicht unerwähnt bleiben, denn auch sie kann in der Miniatur-Niederwaldwirtschaft Verwendung finden. Das nur sommergrüne Nadelgehölz verträgt starke Rückschnitte, nur sollte sie schon jung den ersten Schnitt erfahren. Im Kamin verströmt das Holz (Hartholz) einen würzigen Duft. Wer als Kenner über glühendem Holz gern Fleisch oder Fisch zubereitet, der wählt besonders gern die Lärche.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert